Nun hat es auch „Rund um Ascheffel“ erwischt. Wir können sein Sterben nicht verhindern. – In diesem Jahr habt Ihr praktisch die letzte Chance, diesen wunderbaren Kurs zu erleben. – Stand : 29.04.2017
Hier ein paar Infos dazu …
„Rund um Ascheffel“ ist ein Selbstläufer ; „da haben die Organisatoren quasi gar nichts mehr zu machen“. So ein bekannter Tenor in der Radsport-Szene. Und genau so ist es nicht !
Generve drumherum (1)
Gibt es endlos. Und jedes Jahr. Immer wieder. Mal sind es die Genehmigungs-Behörden, einige wenige Uniform-Träger (die meisten sind allerdings völlig okay), Anlieger, einige Bürgermeister, „Wutbürger“ … der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. x-mal stand die Veranstaltung schon aus diesem Grunde vor dem Aus. Aber unser Elan war da … Radsportler geben so leicht nicht auf … und wir haben alle Klippen umschifft.
Generve drumherum (2)
Wer glaubt, daß der BDR (Bund Deutscher Radfahrer) alles unternimmt, um dieses radsportliche Highlight in aller Form zu unterstützen, sei eines Besseren belehrt. Da gibt es Zwänge ohne Ende, viele einfach unsinnig, §-Reiterei, Eitelkeiten von „Wichtigen“ (z.B. bestimmten BDR-Kommissären), die „gestern noch“ umgesetzt werden müssen … leider auch eine endlose Geschichte.
In diesem Jahr dann der Knaller, daß MEV eigene Landesmeisterschaften durchführen will, also aus den Meisterschaften der Nordverbände ausscheidet. Das erfahren wir nicht von MEV, auch nicht vom Landesverband SH, nee … das erfahren wir so „hintenrum“. Zu einem Zeitpunkt, wo die Vorbereitungen längst laufen und eigentlich schon in trockenen Tüchern sind. – Natürlich fühlen wir uns auf den Schlips getreten, wenn man nicht einmal mit uns redet. Als unwichtigstes Detail der NDM sehen wir uns als Ausrichter der NDM ja nun nicht. – Zum Glück konnte die Nicht-Teilnahme -teilweise- abgebogen werden, auch dieser Einsatz hat uns Nerven gekostet.
Generve drumherum (3)
Der Ort Ascheffel steht leider nicht voll hinter diesem Event. Genügend Bürger sind vom Trubel angepestet, stören sich, daß überall und nirgends geparkt wirkt, daß sie nicht weg können wie sie wollen, mit dem Begriff „Freiheitsberaubung“ wurden wir häufiger konfrontiert. – Zum Glück stand der alte Bürgermeister immer auf unserer Seite, und der neue tut es auch. Vielen Dank an sie. Ohne ihr Verständnis wäre unser Rad-Rennen längst Geschichte. – Danke auch an die Anwohner, die uns jedes Jahr mitteilen, daß sie sich freuen, „daß nun endlich etwas los ist im Dorf“.
Kosten
In der Urzeit haben wir vom Bauhof ein paar Schilder herangeschleppt, einige Euronen gewuppt und alles war schier. – Dann wechselte die Ordnungsbehörde auf „detaillierte Beschilderung/Absperrung“, als würde man Olympia ausrichten wollen. Dazu mussten professionelle Aufbauer her, die man z.B. bei Autobahn-Absperrern findet. Peng … 1.500,00 € – Dann wechselt in dem Betrieb das Management … 3.500,00 € … bei gleicher Aufbauleistung. – Und in diesem Jahr ? Weitere Beschilderung gewünscht … nun liegen wir bei 4.400,00 €. – Ihr braucht nur einfach in die Meldeliste gucken und die Nenngelder mit den Sportler-Zahlen multiplizieren. Schon wisst Ihr, daß das finanzielle Minus happig ist ! – Übrigens : Die Kosten hat in diesem Jahr der Radsport-Verband Schleswig-Holstein übernommen … komplett. Mit einem Minus im mehrere tausend €-Bereich !
Und dabei sind Kosten wie Dixi-Klos, Transponder-Miete, Zielauswertung, Parkplatz anheuern, medizinischer Notdienst und … und … noch gar nicht berücksichtigt.
Übrigens : ALLE Helfer an/auf/neben/unter der Stecke arbeiten IMMER kostenlos. Wer Begleitauto fährt, zahlt seinen Sprit selbst und kriegt NICHTS erstattet.
Und wenn wir „Rund um Ascheffel“ als 1.000-Starter-Veranstaltung machen ? Also mit Dänen, Holländern, Deutschen aus fernen Bundesländern … dann dürfen nach BDR-Vorgaben massig Prämien gezahlt werden ; insgesamt >3.000,00 €.
Somit kostet das Rad-Rennen bummelig 10.000,00-12.000,00 €. Völlig krank.
Organisations-Belastung
Ein wochenlanges Drama. Wer kann schon 100 Helfer rekrutieren ? Wir können es, weil wir in einem vorbildlichen Verein werkeln. Die Unterstützung der Athleticos ist einfach super. Und diejenigen, die für Euch den ganzen Tag Einsatz zeigen, sind vorwiegend Hobby-Sportler. Sie hätten allen Grund, dem Lizenz-Sport „Macht man selbst !“ zuzurufen. Tun sie aber nicht !
So mancher hat zu Recht nach all den Jahren die Nase voll und möchte mal nicht Posten stehen. So muß man immer neue Leute motivieren, einweisen … eine Last, die auf folgenden Schultern liegt : Holger Thielen und Manfred Bartsch (Autor).
Und sie wollen einfach nicht mehr. Ersterer ist beruflich sehr gefordert und kann den Wahnsinn zeitlich kaum noch wuppen ; letzterer ist senil und verbraucht und hat nun sein Anrecht er-altert, dass andere einspringen.
Oder eben : Ascheffel stirbt. – Unsere Hoffnung, daß jemand unsere Aufgaben übernimmt, ist noch nicht dahin ! Denn für 2018 war eigentlich im Hinterkopf : Doppel-Veranstaltung Ende März mit Rødekro in Dänemark, gleich hinter der Grenze. Einen Verein, der in Schleswig-Holstein ein gleichwertiges Rennen raushaut, gibt es nicht (mehr). Der „Giro Nortorf“ ist als Partner weggebrochen.