Zwänge

Viele gute Ideen von außerhalb, erhalte ich regelmäßig, wie Manni ein Rad-Rennen zu organisieren hat. Leider weiß ich mittlerweile aus jahrelanger Erfahrung, daß davon nichts bis fast nichts umsetzbar ist ; denn …

Als Organisator eines Rad-Rennens bist Du Spielball von Zwängen, Paragraphen und Anweisungen – und hast quasi null Gestaltungs-Spielraum.

Hier ein paar Punkte (könnten endlos fortgesetzt werden) …

— Solch ein Event ist derart teuer, daß es aus Nenngeldern (besser verständlich : Startgeldern) nicht zu finanzieren ist. 15,00 € als maximale Einnahme pro Sportler ist viel zu niedrig. In Ascheffel kosten alleine die Absperrungen >4.500,00 €. – „Dann stellt doch die paar Baken und Schilder selbst auf, einfach vom Bauhof holen  …“ – nur … die Anordnungen der Behörden sind so, daß selbst alle Bauhöfe zusammen genommen in unserer Reichweite diese Schilder und Baken gar nicht vorrätig haben. Diese besitzen nur Profi-Firmen wie Autobahn-Baustellen-Ausrüster.

— Also müssen Sponsoren her. Diese gibt es ja in Hülle und Fülle und drängen sich geradezu auf, Radsport zu unterstützen. – Denkste … das war am Anfang für uns ein unerträgliches Klinken-Putzen ; nun haben wir uns eine angenehme Treue unserer Sponsoren erwirtschaftet, daß die €-Einsammlung akzeptabel abläuft. – Dabei ist zu bedenken, daß diese Sponsoren das alles aus Liebe zu der SG Athletico Büdelsdorf tun (und nicht aus Liebe zum Radsport ; mit dem haben sie -fast- gar nichts am Hut). Würde ein anderer Verein unsere Organisation übernehmen, dürfte er bei Null anfangen.

— Geld sparen, indem keine Prämien gezahlt werden. – Eine gute Idee, da diese unser Budget mit 2.000 – 3.0000 € belasten. – Dann müßte das Rad-Rennen aber als lokales ausgeschrieben werden, mit Startverbot von Sportlern aus der Ferne, und besonders Ausgrenzung von Ausländern. – Gerade letztere in Form von >300 Dänen haben uns aber durch ihre hohe Teilnehmer-Zahl gerettet. Und so ist klar, daß man überregional ausschreiben muß ; und damit ist laut BDR-Ordnung eine Prämien-Zahlung verpflichtend !

— Der Zeitplan ist arg gedrängt. „Startet doch einfach schon morgens und nicht erst um 12:00 Uhr“. – Das wäre schön ; man könnte die Felder entzerren, ineinanderfahren verhindern und die Renndauer verlängern. – Leider spielen die vorhandenen Radsport-Gegner vor Ort nicht mit, die gegen die Tatsache, daß sie 5 ½ Stunden im Jahr nicht so von und zu ihrem Grundstück können, wie sie es sich wünschen, opponieren. „Radsport ist Beraubung unserer Bewegungs-Freiheit !“ – Wir beschneiden also Grundrechte. Darauf muß Manni erst einmal kommen.

Weitere Infos gewünscht ? – Gerne … Ich könnte hier einen Roman in Lexikon-Dicke ergänzen.